Gartentipps für den Winter

Damit die tierischen Bewohner in Ihrem Garten gut über den Winter kommen, gibt es hier ein paar einfache aber effektive Tipps für das Schaffen von Überwinterungshilfen.

Durch das Anlegen von Laub- und Reisighaufen können Winterquartiere für Igel, Insekten, Mäuse, Kriechtiere und Lurche geschaffen werden. Diese Quartiere werden übrigens oft noch weit bis ins Frühjahr hinein von ihren Bewohnern genutzt, lassen Sie sich deshalb gerne etwas Zeit mit dem Wegräumen. Igel und Co werden es Ihnen danken und sich weiterhin als Schnecken-Fresser an der natürlichen Schädlingskontrolle in Ihrem Garten beteiligen.

Eine besonders einfache und zugleich effektive Möglichkeit um zum Insektenschutz beizutragen, ist bei der Pflege von Beeten zu beachten. Viele Insekten überwintern in den hohlen Stängeln und Blattachsen abgeblühter Stauden. Deshalb gilt hier: Bitte nicht im Herbst, sondern erst im Frühjahr abschneiden!

Weitere wertvolle Tipps um Ihren Garten „winterfest“ zu machen :

hier gehts zu den Tipps auf der Website des NABU

Preisverleihung am 23. September

Die Gewinner im Sinne der Artenvielfalt für das Gartenjahr 2018 stehen fest – prämiert wurden die besten zehn Gärten, deren Besitzerinnen und Besitzer sich über Sachpreise und eine Plakette für den Gartenzaun freuten. Den ersten Platz belegte Anne Ging aus Neuwiller-lès-Saverne. Weitere Preise gingen an Marlène Sontag aus Sarralbe, Didier Fischer aus Tiefenbach, Romain Barthélemy aus Ratzwiller, Gudrun Krüger aus Bundenthal, Linda und Francis Hamman aus Vilsberg, Étienne Perrin und Chloé Perez aus Frohmuhl, Alphonse Steiner aus Sturzelbronn, Françoise Tritschberger aus Reichshoffen sowie Petra Knoll aus Lambrecht.

Preisträger und Jurymitglieder des diesjährigen Wettbewerbs im Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“, vorne in der Mitte die Gewinnerin Anne Ging (Foto: BR/frei)

Der Wettbewerb soll Gartenbesitzer darauf aufmerksam machen, wie viel Potential der eigene Garten für die Artenvielfalt birgt, und dazu ermutigen, sich dafür zu engagieren, diese hier zu fördern. Die Bewerberinnen und Bewerber wurden zunächst von einem Fachmann besucht, der bei einer genauen Sichtung die vorhandenen Biotope und die Wirtschaftsweise im Garten eingeschätzt und Listen der gesichteten Pflanzen- und Tierarten angelegt hat. Aus den hinsichtlich der Biodiversität zehn interessantesten Gärten in der Pfalz und in den Nordvogesen wählte eine siebenköpfige Fachjury dann den Gewinner-Garten. Die Preisverleihung, an der über 60 deutsche und französische Gäste teilgenommen haben, fand im Garten der Familie Schauer im nordelsässischen Wingen statt; sie hatten im vergangenen Jahr den ersten Preis gewonnen.

 

 

 

Bildunterschrift:

Preisträger und Jurymitglieder des diesjährigen Wettbewerbs im Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“, vorne in der Mitte die Gewinnerin Anne Ging  (Foto: BR/frei)

 

Gewinner im Sinne der Artenvielfalt

Preisverleihung mit Rahmenprogramm im Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen

 

„Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ ist der Name eines grenzüberschreitenden Projekts, das auf der französischen und deutschen Seite des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen stattfindet. Als Teil des Projekts lief in diesem Jahr schon zum zweiten Mal ein großer grenzüberschreitender Wettbewerb für Hobbygärtner. Die Preisverleihung zum Wettbewerb mit Rahmenprogramm findet am Sonntag, 23. September, um 14 Uhr im elsässischen Wingen bei Lembach statt, und zwar im Gewinner-Garten des Jahres 2017 bei Familie Schauer in der rue de la montagne 3.

 

Um 14.30 Uhr führen Johannes und Ursula Schauer durch ihren artenreichen Garten. Ab 15 Uhr bietet Melanie Grabner von „lilatomate“ einen Workshop rund um Tomatenvielfalt an. Mit Susanne Maurer vom Verein „NaturGestalten im Wasgau“ geht es zur gleichen Zeit darum, wie man Pflanzenfarben gewinnen kann. Nebenbei läuft eine Kräuterausstellung. Um 16 Uhr werden die Gärten vorgestellt, die es beim diesjährigen Wettbewerb unter die besten zehn geschafft haben, und die Gewinnerin beziehungsweise der Gewinner geehrt. Danach klingt die Veranstaltung bei einem gemeinsamen Umtrunk aus.

 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs wurden von einem Experten besucht, der Empfehlungen gab, um die Artenvielfalt im eigenen Garten zu verbessern, und die Gärten zum Beispiel hinsichtlich der vorhandenen Biotope wie Wiesen, Hecken, Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten für Tiere beurteilt hat. Auch die Wirtschaftsweise im Garten, etwa Bewässerung, Düngung und Schädlingsbekämpfung, wurden genau unter die Lupe genommen. Bei den Besichtigungen wurden Listen über die wichtigsten gesichteten Tier- und Pflanzenarten erstellt; so konnten auch gefährdete Arten, wie etwa die Blaufügelige Ödlandschrecke, verzeichnet werden. Aus den hinsichtlich der Biodiversität zehn interessantesten Gärten in der Pfalz und in den Nordvogesen wählte eine deutsch-französische Fachjury kürzlich dann einen Gewinner-Garten.

 

Das Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ möchte die Bewohnerinnen und Bewohner des Biosphärenreservats für die Artenvielfalt im Alltag sensibilisieren und das ökologische Handeln sanft und nachhaltig in den unbebauten Flächen von Städten und Dörfern entwickeln. Zu diesem Zweck werden zahlreiche Veranstaltungen zu verschiedenen Gartenthemen sowie Pflanzaktionen an Schulen diesseits und jenseits der deutsch-französischen Grenze wie auch der Hobbygärtner-Wettbewerb angeboten.

 

Im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde, erhielt „Gärten für die Artenvielfalt“ die Auszeichnung als UN-Dekade-Projekt. Das Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ wird durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus dem Interreg V A-Projekt „NOE / NOAH“ gefördert.

 

Artenvielfalt im eigenen Garten fördern

Tipps zur ökologischen Gartengestaltung und Ratschläge zur Beschäftigung mit den wildlebenden Arten in unseren Gärten

Ein Beitrag von Oliver Röller und Annalena Schotthöfer, verändert von Laura Ehlert

Den kompletten Original-Beitrag finden Sie am Ende dieser Zusammenstellung als Pdf.

Jeder Garten zählt

Besonders die starken Bestandsrückgänge von Insekten in vielen Landesteilen Deutschlands mit ihren Auswirkungen  auf andere Artengruppen, wie z.B. Vögel oder Fledermäuse zeigen ganz deutlich, dass jeder Beitrag von jedem Einzelnen von uns zum Schutz der Biodiversität nötig ist. Und zwar auf den Flächen, die uns zur eigenen Nutzung zur Verfügung stehen, also z.B. unseren Gärten. Hier können wir viel tun, um die Artenvielfalt lokal zu fördern.

Den eigenen Garten als Lebensraum öffnen

Einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten, gelingt uns am Ehesten, wenn wir uns parallel zur Gartenarbeit auch mit den heimischen Tieren und Pflanzen und der Ökologie ihrer Lebensräume beschäftigen. Dabei werden wir feststellen, dass eine Förderung der Artenvielfalt nicht unbedingt immer mit unserem Bedürfnis nach Ordnung, Sauberkeit, Hegen und Pflegen vereinbar ist. In den Gartenlebensräumen sollten wir den Tier- und Pflanzengemeinschaften eine gewisse eigene Entwicklungsdynamik erlauben. Auch die Auswahl der Pflanzenarten sollte nicht primär nach ästhetischen Gesichtspunkten erfolgen, sondern es sollten möglichst viele Pflanzen gedeihen, die auch ursprünglich in der Region wild wachsen.

Ideen zur praktischen Umsetzung

Nachfolgend zeigen wir anhand eines Beispiels einige Ideen, wie im Hausgarten die heimische Artenvielfalt gefördert werden kann. Dabei beziehen sich die Tipps auf die Gestaltung eines Gartens von NATUR SÜDWEST in Haßloch und können als Anregung dienen.

  • Rodung einiger hoher Fichten und Rückschnitt von Gehölzen, um mehr Licht in den Garten zu bekommen und somit auch wärmeliebende Arten des Offenlandes zu fördern; Wildobstbäume, Sträucher und Brombeergestrüpp wurde in Maßen erhalten, um Saumarten zu fördern; Belassen von Totholz auf dem Grundstück
  • Entsiegelung von Teilbereichen und Anpflanzen von trockenheitsliebenden Arten im kiesig-sandigen Untergrund
  • Begrünung von Flachdächern
  • Anlage eines Folienteiches mit flach auslaufenden Ufer, die sich weitgehend unbeeinflusst entwickeln
  • Anlage eines Saatbeets für eine Wildblumenwiese mit heimischen Arten
  • Weiterverbreitung der einjährigen Arten von der Blühfläche in weitere Gartenteile
  • Förderung von Nistplätzen für Wildbienen durch das Aufschütten einer Sandfläche, Anlegen einer Trockenmauer, Anbringen verschiedener Nisthilfen
  • ökologisch bewirtschafteter Gemüsegarten; Kräuterspirale aus Natursteinen

In diesem Beispielgarten erfolgt die weitere Gestaltung parallel zur permanenten Dokumentation der Artenvorkommen und der Beschäftigung mit deren Ökologie. Arten finden und Arten erforschen ist somit ein Teil der Freizeitbeschäftigung im Garten.

Selbstverständlich müssen die ökologischen Ziele auch mit unseren anderen Ansprüchen an den Garten abgestimmt werden, denn unser Garten ist ja immer noch ein Raum, in dem wir uns wohlfühlen möchten. Wenn wir wissen, dass viele wildlebende Tiere und Pflanzen in unserem Garten vorkommen und dort reichlich Nahrung und Nistplätze finden, gibt uns das zusätzlich ein sehr gutes Gefühl.

 

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