Artenvielfalt im eigenen Garten fördern

Tipps zur ökologischen Gartengestaltung und Ratschläge zur Beschäftigung mit den wildlebenden Arten in unseren Gärten

Ein Beitrag von Oliver Röller und Annalena Schotthöfer, verändert von Laura Ehlert

Den kompletten Original-Beitrag finden Sie am Ende dieser Zusammenstellung als Pdf.

Jeder Garten zählt

Besonders die starken Bestandsrückgänge von Insekten in vielen Landesteilen Deutschlands mit ihren Auswirkungen  auf andere Artengruppen, wie z.B. Vögel oder Fledermäuse zeigen ganz deutlich, dass jeder Beitrag von jedem Einzelnen von uns zum Schutz der Biodiversität nötig ist. Und zwar auf den Flächen, die uns zur eigenen Nutzung zur Verfügung stehen, also z.B. unseren Gärten. Hier können wir viel tun, um die Artenvielfalt lokal zu fördern.

Den eigenen Garten als Lebensraum öffnen

Einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten, gelingt uns am Ehesten, wenn wir uns parallel zur Gartenarbeit auch mit den heimischen Tieren und Pflanzen und der Ökologie ihrer Lebensräume beschäftigen. Dabei werden wir feststellen, dass eine Förderung der Artenvielfalt nicht unbedingt immer mit unserem Bedürfnis nach Ordnung, Sauberkeit, Hegen und Pflegen vereinbar ist. In den Gartenlebensräumen sollten wir den Tier- und Pflanzengemeinschaften eine gewisse eigene Entwicklungsdynamik erlauben. Auch die Auswahl der Pflanzenarten sollte nicht primär nach ästhetischen Gesichtspunkten erfolgen, sondern es sollten möglichst viele Pflanzen gedeihen, die auch ursprünglich in der Region wild wachsen.

Ideen zur praktischen Umsetzung

Nachfolgend zeigen wir anhand eines Beispiels einige Ideen, wie im Hausgarten die heimische Artenvielfalt gefördert werden kann. Dabei beziehen sich die Tipps auf die Gestaltung eines Gartens von NATUR SÜDWEST in Haßloch und können als Anregung dienen.

  • Rodung einiger hoher Fichten und Rückschnitt von Gehölzen, um mehr Licht in den Garten zu bekommen und somit auch wärmeliebende Arten des Offenlandes zu fördern; Wildobstbäume, Sträucher und Brombeergestrüpp wurde in Maßen erhalten, um Saumarten zu fördern; Belassen von Totholz auf dem Grundstück
  • Entsiegelung von Teilbereichen und Anpflanzen von trockenheitsliebenden Arten im kiesig-sandigen Untergrund
  • Begrünung von Flachdächern
  • Anlage eines Folienteiches mit flach auslaufenden Ufer, die sich weitgehend unbeeinflusst entwickeln
  • Anlage eines Saatbeets für eine Wildblumenwiese mit heimischen Arten
  • Weiterverbreitung der einjährigen Arten von der Blühfläche in weitere Gartenteile
  • Förderung von Nistplätzen für Wildbienen durch das Aufschütten einer Sandfläche, Anlegen einer Trockenmauer, Anbringen verschiedener Nisthilfen
  • ökologisch bewirtschafteter Gemüsegarten; Kräuterspirale aus Natursteinen

In diesem Beispielgarten erfolgt die weitere Gestaltung parallel zur permanenten Dokumentation der Artenvorkommen und der Beschäftigung mit deren Ökologie. Arten finden und Arten erforschen ist somit ein Teil der Freizeitbeschäftigung im Garten.

Selbstverständlich müssen die ökologischen Ziele auch mit unseren anderen Ansprüchen an den Garten abgestimmt werden, denn unser Garten ist ja immer noch ein Raum, in dem wir uns wohlfühlen möchten. Wenn wir wissen, dass viele wildlebende Tiere und Pflanzen in unserem Garten vorkommen und dort reichlich Nahrung und Nistplätze finden, gibt uns das zusätzlich ein sehr gutes Gefühl.

 

Der komplette Beitrag von Oliver Röller und Annalena Schotthöfer – Artenvielfalt im Hausgarten

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert